FAQ – häufig gestellte Fragen

Was bedeutet die Prozentzahl ÜF hinter dem Seifennamen?

ÜF = Überfettung! Ein Teil der Fette, die in der Seifenlauge sind, wird nicht verseift. Bei der Herstellung eines Rezeptes muss ich mir also Gedanken machen, wofür die Seife später verwendet wird. Im Schnitt haben meine Seifen einen Überfettungsanteil von 6 – 12%. Das ist der Teil, der die Haut pflegt und geschmeidig hält. Natürlich kann man auch Seifen mit 20% ÜF herstellen, was gerade für reife Haut sehr angenehm ist. Je höher allerdings der Überfettungsgrad umso weniger lang ist die Seife haltbar.

PH-Wert – was ist das?

Seife ist ein basisches Reinigungsmittel (eine andere Bezeichnung dafür ist alkalisch), der PH-Wert einer fertig gereiften Seife liegt bei ca. 8 – 9 (ein PH-Wert von 7 wird als neutralbezeichnet, Werte unter 7 sind sauer). Herkömmliche Shampoos und Duschgels haben meistens einen sauren PH-Wert.

Zitronensäure in der Seife?

Jeder, bei dem zuhause sehr hartes Wasser aus der Leitung kommt, kennt die lästigen Rückstände im Waschbecken und leider macht der Gebrauch unserer geliebten, handgesiedeten Seiflein das nicht besser. Um der Entstehung von Kalkseifen entgegenzuwirken, ist Zitronensäure als sogenannter Komplexbildner das Mittel der Wahl.

Durch die Verbindung von Zitronensäure und NaOH entsteht Natriumcitrat; das ist das Natriumsalz der Zitronensäure und ein hervorragender “Entkalker”.

Vor allem verwende ich Zitronensäure in Haarseifen, um Rückstände in den Haaren zu reduzieren und die Haare zum Glänzen zu bringen.

Wie lagere ich eine Seife richtig?

Wichtig ist eine kühle, dunkle und trockene Lagerung. Im Schnitt ist eine Seife ohne Probleme 1-2 Jahre haltbar. Je höher der Überfettungsgrad umso kürzer die Haltbarkeit. Mit der Zeit kann die Farbe und der Duft etwas nachlassen. Das ist ganz normal, vor allem bei längerer Lagerzeit.
Seife sollte nie für lange Zeit in der Nässe liegen. Eine Seifenschale mit Noppen oder Löchern am Boden, wo das Wasser weg tropfen kann, ist eine gute Lösung. Bitte regelmässig die Seifenschale mit heissem Wasser ausspülen, damit sich keine Bakterien ansammeln können.

Was sind Parabene?

Parabene werden als Konservierungsstoff in Kosmetik und in Medikamenten eingesetzt. Sie sind umstritten und viele Studien zeigen mögliche gesundheitsschädigende Folgen auf. Parabene zu erkennen ist ganz einfach. Auf der Inhaltsstoffliste enden sie nämlich immer auf “-paraben”:

Methylparaben
Ethylparaben
Propylparaben
Butylparaben
Isopropylparaben
Isobutylparaben

Parabene sind der Struktur des weiblichen Sexualhormons Östrogen sehr ähnlich. Sie können über die Haut aufgenommen (dermal absorbiert) werden. Daher wird befürchtet, dass sie den Hormonhaushalt von Menschen durcheinanderbringen können.
Eine Studie hat gezeigt, dass Parabene in fast jedem Menschen nachgewiesen werden können. Bei Frauen ist die gemessene Konzentration deutlich höher (da diese mehr Kosmetikprodukte verwenden). Darum verzichten wir auf Parabene aus Überzeugung!

Strähnige Haare nach dem Waschen mit Haarseife – warum?

Lass deinen Haaren etwas Zeit, sich umzustellen. Die „alten Sünden“ müssen erstmal rausgewaschen werden. Das braucht manchmal etwas Zeit.
Die richtige Handhabung mit der Seife ist nicht zu unterschätzen. Fahre mit der Seife so lange auf dem Kopf hin und her bis alle Haare gut eingeschäumt sind. Das können gut und gerne 30, 40 mal sein. Ab und zu etwas Wasser dazu und geduldig einmassieren. Dann gründlich ausspülen bis keine Seife mehr im Haar ist.
Wenn die Haare sich jetzt trocken anfühlen, keine Sorge. Das zeigt nur, dass du keine Seifenreste mehr im Haar hast. Mir ging es am Anfang genau so.
Nach dem Trocknen wirst du merken, dass sich die Mühe gelohnt hat. Deine Haare fühlen sich luftig und leicht an.

Falls du deinen Haaren ab und zu was Gutes tun möchtest, dann mach einfach:

Eine saure Rinse lässt das Haar glänzen und entfernt Seifenrückstände (falls nötig): 1 EL. Zitronensaft oder (Apfel-)Essig in 0,5L Wasser verdünnt, damit die Haare spülen. Die saure Rinse muss nicht ausgespült werden. Keine Angst, wenn die Haare trocken sind, riecht man den Essig nicht mehr ?
Deine Haare erscheinen in neuem Glanz!

Weißer Belag auf der Seife. Was ist das?

Es handelt sich um sogenannte Sodaasche.
Sodaasche ist ein rein optisches Phänomen und nicht gefährlich. Sie verschwindet mit dem ersten Anwaschen der Seife, bzw. lässt sich durch heißen Wasserdampf aus dem Bügeleisen, durch kurzes Untertauchen der Seife in siedendes destilliertes Wasser oder auch durch Polieren der Seife mit einem weichen Mikrofasertuch oder Nylonstrumpf entfernen.

Die Seife ist in der Mitte dunkler als am Rand. Warum?

Das ist eine chemische Reaktion, die bei Hitze entsteht. Kein Grund zur Sorge. Die rohe Seifenmasse wird von der Mitte aus heiss und die Lauge verbindet sich mit dem Fett zu Seife. Je nach Inhaltsstoffen kann die Hitze mehr oder weniger stark ausfallen. Die Gelphase tut aber der Qualität der Seife keinen Abbruch.

Brauchen Wiederverkäufer eine Sicherheitsbewertung?

Nein, nur der Hersteller hat dafür zu sorgen, dass alle Produkte unbedenklich und geprüft sind, sowie der ganze Herstellungsvorgang korrekt dokumentiert wird.

Europäische Kosmetikverordnung (KVO)

Dieser Gesetzestextist für gewerbliche Seifensieder und Kosmetikhersteller verpflichtend. Zusätzlich zu den oben schon angesprochenen Angaben schreibt die KVOu.a. auch vor, dass gewerbliche Seifensieder eine Sicherheitsbewertung (SIB) ihrer Produkte durch ein unabhängiges Labor  durchführen lassen müssen. Außerdem müssen ihre Produkte beim CPNP (Cosmetic Produkts Notification Portal) eingetragen werden. Die zuständigen Behördender Städte oder Kreise überwachen bei ordnungsgemäß angemeldeten Betrieben regelmäßig die Einhaltung aller Vorschriften.